Kommentar: Bin ich ein Star? Wie die Antwort auch ausfallen mag, am Donnerstag konnte ich mich wie einer fühlen. Aber lest selbst. Angefangen hatte nämlich alles ganz harmlos. Als ich den Titel "Imagine" auf den Monitoren aufleuchten sah, begab ich mich sogleich zielstrebig Richtung Bühne. Da es zumindest kurz davor richtig voll war, mußte ich erstmal den Gegenstrom an weiblichen Personen abwarten, die in die andere Richtung wollten. Da Klaus aber eigentlich weiß, daß ich immer recht zügig erscheine, wartete er zum Glück auch ab, bis ich mich endlich durchgekämpft hatte. Als ich dann auf der Bühne stand, bekam ich auch meinen Antrittsapplaus, aber konnte ich da schon ahnen, was folgen mag? Entweder es waren alles Beatles-Fans im Saal oder ... ich weiß auch nicht. Jedenfalls sangen wieder viele den Refrain mit, was nur durch einzelne Jubelstürme und "Tommy"-Rufe unterbrochen wurde. Als ich dann fertig war, brach alles über mich herein. Grenzenloser Beifall, Jubel, Pfiffe, es wollte einfach nicht aufhören. Zudem war es richtig ohrenbetäubend, auch Klaus war richtig baff. Da bekomme nämlich ich, ja, ausgerechnet ich den größten Applaus des Abends, obwohl sicherlich zuvor keine schlechten Sänger und Sängerinnen aufgetreten sind. Das muß man sich mal vorstellen. Ich war zwar schon auf dem Weg nach unten, aber Klaus hielt sein Versprechen. Wenn das Publikum eine Zugabe fordert, so soll es auch eine bekommen. Dabei verlief zwar nicht alles glatt, ich verpatzte zum Beispiel wieder einmal die 1.Strophe, aber das war egal. Als ich schließlich die Bühne verließ, hatte ich noch nie so viele Hände schütteln dürfen. Jemand wollte sogar ein Autogramm, aber das war eher als Scherz gedacht. Dennoch spielte das zu dem Zeitpunkt keine Rolle, der Abend hatte sich bereits gelohnt, man mußte ihn jedoch selbst erlebt haben.